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Wolf-Detlef Rost

Psychoanalyse des Rausches

 

Veröffentlicht in B. Kastenbutt, A. Legnaro, A. Schmieder: Rauschdiskurse. Berlin LIT Verlag Hopf 2016.

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„Denn meine Meinung ist
nicht übertrieben:
Wenn man nicht trinken kann,
soll man nicht lieben;
doch sollt ihr
Trinker euch
nicht besser dünken:
Wenn man nicht lieben kann,
soll man nicht trinken.“

 


J. W. v. Goethe. Aus dem West-östlichen Divan (1814-1819)

Den Hinweis auf diese Verse Goethes verdanke ich Gerald Koller (2008).

 

Rausch und Sucht bei Freud

Im Nachhinein muß ich mich selbst einer gewissen Blauäugigkeit bezichtigen, so bereitwillig den Aufsatz „Zur Psychoanalyse des Rausches“ für das Jahrbuch Suchtforschung angenommen zu haben, in diesem Moment noch der naiven Vorstellung verfallen, nach 35 Jahren Arbeit mit und über Sucht bestimmt auf die Schnelle genügend Material zu diesem Thema zusammen zu bekommen. Rasch musste ich jedoch erkennen: anscheinend kenne ich mein eigenes Fachgebiet nur schlecht, denn Überlegungen, geschweige denn Publikationen zum Rausch sind, zumindest jenseits seiner Klassifikation als ein im medizinischen Sinne pathologischer Zustand, in der psychoanalytischen Literatur leider kaum zu finden. Das immerhin 1.100 Seiten starke Gesamtregister zu Sigmund Freuds Gesammelten Werken findet unter dem Stichwort „Rausch“ ganze acht Hinweise, allesamt aus dem Spätwerk stammend. So schreibt Freud 1928 in „Der Humor“ über eben diesen:
„Mit seiner Abwehr der Leidensmöglichkeit nimmt er einen Platz ein in der großen Reihe jener Methoden, die das menschliche Seelenleben ausgebildet hat, um sich dem Zwang des Leidens zu entziehen, einer Reihe, die mit der Neurose anhebt, im Wahnsinn gipfelt, und in die der Rausch, die Selbstversenkung, die Ekstase einbezogen sind.“ (Freud GW XIV, 1948, 385f).
Siedelt Freud hier den Rausch noch als eine Abwehrform irgendwo zwischen Neurose und Wahnsinn an, präzisiert er seine diagnostische Einschätzung zwei Jahre später in seiner berühmten Schrift „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930):
„Die roheste, aber auch die wirksamste Methode solcher Beeinflussung ist die chemische, die Intoxikation. Ich glaube nicht, dass irgendwer deren Mechanismus durchschaut, aber es ist Tatsache, dass es körperfremde Stoffe gibt, deren Anwesenheit in Blut und Geweben uns unmittelbare Lustempfindungen verschafft, aber auch die Bedingungen unseres Empfindungslebens so verändert, dass wir zur Aufnahme von Unlustregungen untauglich werden. Beide Wirkungen erfolgen nicht nur gleichzeitig, sie scheinen auch innig ineinander verknüpft. Es muß aber auch in unserem eigenen Chemismus Stoffe geben, die ähnliches leisten, denn wir kennen wenigstens einen krankhaften Zustand, die Manie, in dem dies rauschähnliche Verhalten zustande kommt, ohne dass ein Rauschgift eingeführt worden wäre. Überdies zeigt unser normales Seelenleben Schwankungen von erleichterter oder erschwerter Lustentbindung, mit denen eine verringerte oder vergrößerte Empfänglichkeit für Unlust parallel geht. Es ist sehr zu bedauern, dass diese toxische Seite der seelischen Vorgänge sich der wissenschaftlichen Erforschung bisher entzogen hat. Die Leistung der Rauschmittel im Kampf um das Glück und zur Fernhaltung des Elends wird so sehr als Wohltat geschätzt, dass Individuen wie Völker ihnen eine feste Stellung in ihrer Libidoökonomie eingeräumt haben. Man dankt ihnen nicht nur den unmittelbaren Lustgewinn, sondern auch ein heiß ersehntes Stück Unabhängigkeit von der Außenwelt. Man weiß doch, dass man mit Hilfe des „Sorgenbrechers“ sich jederzeit dem Druck der Realität entziehen und in einer eigenen Welt mit besseren Empfindungsbedingungen Zuflucht finden kann. Es ist bekannt, dass gerade diese Eigenschaft der Rauschmittel auch ihre Gefahr und Schädlichkeit bedingt.“ (GW XIV, 1948, 436).
Hier also gibt Freud eine eindeutige diagnostische Einstufung vor: er ordnet den Rausch der Manie zu, also einer im Prinzip schwerwiegenden Psychopathologie, die wir heute der Gruppe der Psychosen zuordnen. Hier sei angemerkt: das Konzept der Sucht als Krankheit ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht alt, entstand erst im 19. Jahrhundert. „Das verleiht dem Konsum von Drogen eine hochgradig ambivalente Stellung zwischen Selbstkontrolle einerseits und dem Rausch andererseits, der in definierten zeitlichen Phasen integriert und legitimiert ist, zum Beispiel bei Karneval, zu Familienfeiern u.Ä.“ (Legnaro 2010, 158). Freud selber liefert übrigens ein schönes Beispiel für eine gelungene Selbstkontrolle, da er eine durchaus potente Rauschdroge, das Kokain, nur zwecks Steigerung seiner Leistungs- und Arbeitsfähigkeit einsetzte. Die Ambivalenz gegenüber Rausch und Droge, zieht sich, wie wir noch öfter sehen werden, wie ein roter Faden, durch Gesellschaft wie Psychoanalyse, mit zunehmender Tendenz zur Pathologisierung.
Dies gilt, wie meine weiteren Recherchen ergaben, um so mehr für die moderne Psychoanalyse, die sich ganz überwiegend als eine Theorie und Technik psychischer Krankheiten und deren Behandlung versteht, somit stets die Pathologie in den Vordergrund rückt. Die Psychoanalyse steht in der Tradition der Aufklärung, was ihrer Sichtweise eine gewisse Nüchternheit verleiht. Aber: gibt es nicht ein recht elementares Bedürfnis, diese Nüchternheit, den Alltag zu verlassen, Rausch und Ekstase zu suchen, wofür es in allen Zeiten und Kulturen Rituale und eben Drogen gab und gibt? Dieses Bedürfnis des Menschen anerkennt auch Freud gerade in seiner Schrift „Das Unbehagen in der Kultur“ von 1930.

Der Ursprung des Rauschs in der Sexualität

Unternehmen wir zunächst einmal ein Ausflug in die Geschichte der Psychoanalyse. Nüchtern schreibt Freud 1997 an Wilhelm Fließ:
„Es ist mir die Einsicht aufgegangen, dass die Masturbation die einzige große Gewohnheit, die >Ursucht< ist, als deren Ersatz und Ablösung erst die anderen Süchte nach Alkohol, Morphium, Tabak etc. ins Leben treten“ (in Freud 1962, S. 205). Und 1898 schreibt Freud, „dass diese Narkotika zum Ersatz – direkt oder auf Umwegen – des mangelnden Sexualgenusses bestimmt sind…“ (GW I, 506).
Auch hier rückt Freud bereits den Blickwinkel der Pathologie in den Vordergrund. Er sieht in der Masturbation nicht die positive Option eines „kleinen Rausches“. Freuds frühe Schriften drehen sich bekanntermaßen um die Entwicklung und Funktion des Sexualitriebes, dessen Ziel in der reifen, der genitalen Sexualität, letztendlich der Orgasmus ist, der „Petit Mort“. Diese Analogie zwischen dem Orgasmus und einem Rausch wird von Freud übrigens explizit so an keiner Stelle benannt, gar wohl aber von seinen Schülern, z.B. Wilhelm Reich, der einem ganzen Buch den Titel „Die Funktion des Orgasmus“ gab.
In einer jüngeren Publikation spricht der Psychoanalytiker Georg Bruns (2002) von „zwei Urformen des Rausches: dem sexuellen und dem aggressiven Rausch. Beide gehören zur psychophysischen Grundausstattung des Menschen; sie sind gekennzeichnet von einer zunehmenden Verengung der gesamten Aufmerksamkeit und Affektivität auf ein Objekt hin. Diese Verengung kulminiert in einem ekstatischen Erregungszustand von intensivster Spannung, der sich mit einer Entladung wieder löst.“ (Bruns 2002, 74).
Unter dem „aggressiven Rausch“ versteht Bruns den Gewalt- oder Tötungsrausch, wie er immer wieder in Extrem- insbesondere in Kriegssituationen ausgelöst wird, wie etwa im Vietnamkrieg, im Jugoslawienkrieg oder aktuell bei den Taten des „Islamischen Staates“. Ich möchte diesen Gedankenstrang an dieser Stelle nicht weiter verfolgen, sondern mich dem „erotisch-sexuellen Rausch“ zuwenden, den Bruns wiederum in drei Unterformen differenziert:
„Dem längerdauernden, überwiegend erotischen, relativ milden Rausch der Verliebtheit, dem sexuell-rituellen Rausch, wie er Bestandteil kultischer, aber auch perverser Sexualpraktiken ist, und dem orgasmischen Kurzrausch. Der höchste Genuß im erotisch-sexuellen Vollrausch wird erreicht, wenn alle drei Elemente zusammentreffen.“ (Bruns 2002, 80f).
Selbst Suchtmittelabhängige werden kaum bestreiten, dass es sich bei der Verliebtheit um ein Glücksgefühl, um ein rauschhaftes Erleben handelt, das sich durch kaum eine Droge übertreffen lässt. Ähnlich dem Drogenrausch ist es leider auch hier unausweichlich, dass die Verliebtheit wie der Rausch nicht ewig dauern. Psychotherapeuten sprechen hier von circa sechs Monaten, bis der Rausch der Verliebtheit abklingt und der Alltag wieder einkehrt. Kann dieser nicht ertragen werden, müsste entweder wie bei Romeo und Julia der geneinsame Tod oder eine neue Verliebtheit gesucht werden. Letzteres Verhalten wird wird mitunter als „Liebessucht“ apostrophiert, ein m.E. zweifelhafter Terminus und eine übermäßige Ausweitung des Suchtbegriffs, die ich hier lieber vermeiden möchte.
Der sexuell-rituelle Rausch hat nch Bruns eine große kulturhistorische Tradition. Zu ihm gehören der rituelle Beischlaf bei Festen und religiösen Feiern, die Tempelprostitution, oder ritualisierte Orgien mit der zeitweiligen Aufhebung üblicher sexueller Grenzen und Tabus, wie es früher bei manchen religiösen Festen, später z.B. beim Karneval üblich war. Gerade in Orgien und der Tempelprostitution oder dem sexuellen Opfer sieht Bruns regressive Tendenzen auf archaische Phantasien und Wünsche der Vereinigung mit Vater oder Mutter. „Dahinter steht der Gedanke einer letztlichen Veredelung, weil es die Phantasie der Vereinigung mit der Gottheit ist“ (Bruns 2002, 85). Gelpke formulierte: „Einerseits ist die erotische Leidenschaft selbst ein Rauschzustand – und zwar wohl der elementarste und den Menschen am tiefsten erschütternde – und andrerseits gibt es auch kein einziges Rauschmittel, das die Sphäre des Erotischen ganz unberührt ließe.“ (2008, 37; vgl. auch Böllinger 2008).
Der „orgasmische Kurzrausch“ ist nach Meinung von Bruns „der Prototyp des schönen, herbeigewünschten, beglückenden Rausches überhaupt“ (ebda.). Er ist der elementarste dieser „ursprünglichen“ sexuellen Räusche, der kurze, aber heftige „Kick“, wie er etwa vom Junkie gesucht wird, wenn er das Heroin durch die Nadel in die Blutbahn einfließen lässt, und der eben nicht mit der längerdauernden Beruhigung und Entspannung durch das Substitut zu ersetzen ist.
Die frühe Psychoanalyse jedenfalls beschäftigte sich intensiver mit der Verbindung von Rausch, Sexualität und Sucht. Rauschmittel – hier insbesondere der Alkohol – dienten in ihrer Sicht der Freisetzung verdrängter sexueller Wünsche und Triebe, vor allem abgespaltener und tabuisierter Partiealtriebe und Perversionen. Zu diesen gehörte seinerzeit besonders auch die Homosexualität, weshalb sich der erste psychoanalytische Beitrag, der explizit dem Alkohol gewidmet war, Karl Abrahams Aufsatz: „Die psychologischen Beziehungen zwischen Sexualität und Alkoholismus“ von 1908 mit der Freisetzung homosexueller Wünsche durch den Alkoholkonsum befaßte.

Alimentärer und pharmakothymer Orgasmus nach Radò

Die Arbeiten der frühen Psychoanalytiker beobachteten und beschrieben eher als dass sie das Problem der Abhängigkeit analysierten. Es war der ungarische Analytiker Sandor Radò (1926), dem auffiel, dass hier ein Bindeglied fehlt, nämlich die Beantwortung der Frage, wie der Orgamus als der ursprüngliche, der elementare Rausch durch den stofflich induzierten, der ebenfalls „die Herbeiführung wollustiger Zustände“ intendiert, ersetzt wird. „Wir können in der Verfolgung dieses Eindrucks viel weiter gehen und müssen dann eine wesentliche Übereinstimmung zwischen dem toxischen Rausch und der Endlust des natürlichen Sexualgenusses, des Orgasmus, feststellen (Rado 1926).“  Dieser sei eine Eigenart des Zustandes, den Radò als „pharmakothymen Orgasmus“ bezeichnet hat. „Im pharmakothymen Orgasmus lernt das Individuum eine neue Art der erotischen Befriedigung kennen, die mit den natürlichen Modalitäten der Sexualbefriedigung in Wettbewerb tritt.“ Wenn sich das Ich auf den Rauschwunsch einstelle und den toxischen Rausch zum alleinigen Sexualziel mache, dann sei das Individuum der Sucht verfallen. Es unterliege der orgastischen Wirkung des Suchtmittels „und hat sich vom Realitätsprinzip weg in die gefährliche Nähe des blinden Triebgehorsam begeben.“ (Radò 1926, nach Rost 1987, 39).
In einem zweiten Teil seines grundlegenden Aufsatzes von 1926 sucht Radò nach einem Modell, mit dem er die Überleitung des sexuellen in den pharmakogenen Orgasmus erklären kann. Er führt dazu den Begriff des „alimentären Orgasmus“ ein. Er setzt voraus, dass der Süchtige eine oralerotische Fixierung aufweist, selbst dann, wenn das Suchtmittel intravenös appliziert wird. Radò stellt fest,
„dass sich der Erregungsvorgang der Oralerotik nicht auf die somatische Quelle der Mundpartie beschränken kann. Der reichlichen und genussvollen Einverleibung wohlschmeckender Speisen folgt eine Phase, der physiologisch nur die einsetzende Verdauung und Resorption entsprechen kann und in der das psychische Bild durch das angenehme Gefühl der Magenfülle (Sattsein) und weit darüber hinaus durch ein allgemeines diffuses Wollustgefühl beherrscht wird, an dem wiederum der ganze Organismus teilhat … Kein Zweifel, dass dieser Vorgang im Erwachsenen den Überrest einer psycho-physiologischen Grundfunktion darstellt, die man als alimentären Orgasmus bezeichnen muß.“ (Radò ebda.).
Auch die orale Organisation des Säuglings gopfelte im alimentären Orgasmus. Da die somatischen Vorgänge jedoch im Körperinnern verborgen, der Wahrnehmung wie der unmittelbaren Manipulierbarkeit verschlossen bleiben, verschiebt sich das Interesse des Säuglings auf die greifbare orale Zone, deren Erregung den Befriedigungsvorgang als Vorlustmechanismus einleitet. Das Lutschen etwa stellt dann nur einen Ersatz der alimentären Befriedigung dar, wie sich insgesamt die erhöhte erotische Einschätzung der oralem Zone vom alimentären Orgasmus ableiten ließe. Die Reizung der Mundzone steht im Dienst der Suche nach der Wiedererlangung der alimentären Lust.
„Wir haben im alimentären Orgasmus mit seinem eben skizzierten psychischen Überbau die spezifische Fixierungsstelle zu erblicken, die zur Süchtigkeit disponiert. Der pharmakotoxische Orgasmus erweist sich als eine Neuauflage des alimentären, mit dem er den gestreckten Verlauf und vieles andere gemeinsam hat, der er aber sonst in seinem Lustcharakter bei weitem übertrifft.“ (Radò ebda.).
Für Radò ist der alimentäre Orgasmus sozusagen die „Urform“ des genitalen Orgasmus, der sexuellen Erregung überhaupt. In letzter Konsequenz habe das Genitale den orgastischen Effekt dem Ernährungsvorgang abgewonnen.
Auch wenn man heute, mit neunzig Jahren Abstand, feststellen muß, dass Radò den Orgasmusbegriff mit seinem „alimentären Orgasmus“ geradezu aushebelt und letztlich sinnentleert, muß man ihm weiterhin zugute halten, dass er als Einziger versucht hat, auf dem Boden der psychoanalytischen Triebtheorie zu begründen, wie der Rausch eines ursprünglich sexuellen Orgasmus in seiner psychischen Funktion von einem künstlichen Rauschmittel ersetzt werden kann. Mit dieser Arbeit gipfelt und endet die psychoanalytische Triebtheorie mit ihrer Gewichtung von Trieb, Sexualität, Orgasmus als „Urform“ und Ursprung von Rausch wie von Sucht.

Die Ichpsychologie und der Verlust der Rauschfähigkeit in der Sucht

Die Psychoanalyse vollzieht Ende der zwanziger Jahre einen Paradigmawchsel, und die Strukturtheorie, die Ichpsychologie treten auf den Plan: „Wo Es war, soll Ich werden“. Auch wenn Freud diesen Paradigmawechsel einleitete – aus der Erkenntnis heraus, dass seine triebpsychologischen Konzepte zur Erklärung psychischer Phänomene oft nicht hinreichend waren – konnte er die Folgen dieses Wechsels so sicher nicht erahnen. Aus einer in der Tradition der Aufklärung stehenden, im Kern revolutionären Theorie wurde eine Konzeption und Praxis der Anpassung – die Anhänger der Ichpsychologie mögen mir diese harsche Kritik verzeihen – in der der Orgasmus nicht mehr vorkommt und der Rausch und die Ekstase keinen Platz mehr finden können. Die Anpassung an die gesellschaftlichen Normen und Werte wird als grundsätzlich sinnvoll und notwendig erachtet, die Funktionen von Affekt- und Selbstkontrolle, der funktionierenden Realitätsprüfung sind allseits erforderlich. Der Rausch ist nur die Flucht aus unserer gesellschaftlichen Realität, einem grauen Alltag. Süchtig werden dann jene, die zu labil sind, sich der alltäglichen Realität anzupassen und zu fügen, deren Ich zu schwach ist, seine Grenzen nach Innen wie nach Außen aufrecht zu halten, in Alltag, Familie und Arbeit zu funktionieren. Hier wird das Suchtmittel – seien es nun Alkohol, Psychopharmaka, Amphetamine, Cannabis oder Opiate – zum Schutzmittel, zum Selbstheilungsmittel eines labilen Ich. Die Affekte sind nun gezähmt, gedämpft und gesteuert, Arbeit und Familie lassen sich leichter ertragen, die ganze Welt erscheint in einem rosigeren Licht. Der Süchtige ist, wie Radò dies in einem späteren Aufsatz (1934) bezeichnete, zu einer „pharmakothymen Steuerung seines Ich“ übergegangen.
Was uns die Ichpsychologie hier immerhin ermöglicht hat, ist eine klare Unterscheidung zwischen Rausch und Sucht treffen zu können. Oder wie Rudolf Gelpke, der das vielleicht umfassendste Werk über den Rausch verfasst hat, schrieb:
„Süchtig ist jemand, für den das freiwillig eingegangene Abenteuer des Rausches zu einer mechanischen Zwangshandlung entartet ist. Insofern ist der Typus des Süchtigen das Gegenteil eines rauschhaften und rauschbegabten Menschen, denn während dieser auf seiner Suche nach Steigerung und Intensivierung des Lebens wie ein kühner Kapitän auf Entdeckungsfahrt die Gefühle liebt und dem Schicksal vertraut, indem er es herausfordert, flieht jener aus Angst und Schwäche in den Elfenbeinturm seiner Sucht.“ (Gelpke 2008, 212).
In einfacheren Worten als Gelpke  habe ich immer wieder versucht zu erläutern: für mich verläuft die Grenze zwischen einem „normalen“ und einem „süchtigen Trinken“ dort, wo die Genußfähigkeit verloren gegangen ist und damit die Fähigkeit, einen Rausch zu erleben und vielleicht auch zu genießen, wo nur noch unter Zwang und zur Ichkontrolle und Unlustvermeidung getrunken wird. So paradox es hier auch klingen mag: Sucht mag zwar aus dem Rausch, aus dem gesteigerten Verlangen nach ihm und dem gehäuften Rausch hervorgegangen sein, aber letztlich sind Rausch und Sucht Antagonisten, oder wie Küchenhoff feststellt, „sind Rausch und Sucht Gegensätze“ (2002, 193), denn Sucht bedeutet den Verlust der Genuß- und der Rauschfähigkeit. „Sucht wird durch Entzug erst schön“, sagt ironisch ein alter Junkiespruch, der so aber leider nicht einmal stimmt, denn wie jeder rückfällige Süchtige bezeugen kann: der ursprüngliche Genuß, der anfängliche Rausch, lassen sich niemals wieder herstellen. Ich bezeichne dies meinen Patienten gegenüber oft als „eine verlorene Unschuld“. „Sucht ist die Kehrseite von Nüchternheit, ihr historischer Schatten. … Wer den Menschen die Rauschfähigkeit nimmt und sie zur Nüchternheit verurteilt, macht sie süchtig“ (Kamper 2002, 178).
Denn die Frage ist: „Wieviel Nüchternheit erträgt der Mensch?“ (Thiele 2002, 16), oder: „wo aber bleibt die Lust?“ (Küchenhoff 2002, 194). 1

1 Dass es in einer kausal orientierten Suchttherapie nicht nur um Kontrolle, sondern gerade auch um die Entwicklung der Genußfähigkeit geht wird jetzt endlich erkannt. Am Wiener Anton-Proksch-Institut gibt es seit 2012 dazu ein therapeutisches Konzept (Scheibenbogen et al., 2014).


Auch wenn die nüchterne Ichpsychologie keinen Platz für den Rausch bereithält, verdanken wir ihr doch die Möglichkeit, Sucht und Rausch zu unterscheiden, denn diese Differenzierung ist für unsere Arbeit wichtig. Als letztes möchte ich hier noch einige Gedanken der psychoanalytischen Selbstpsychologie, zurückgehend auf Heinz Kohut, zu Rausch und Sucht darstellen.

Omnipotenzwünsche im Rausch

Die Sehnsucht nach dem Rausch ist der Wunsch, die Grenzen des Ich aufzuheben, das Über-Ich zumindest eine Zeitlang aufzulösen. In der Selbstpsychologie, analog auch als Narzißmustheorie bezeichnet, geht es zunächst einmal ähnlich wie in der Ichpsychologie darum, dass das Selbst in seiner Entwicklung durch ein zu frühes Verlassenwerden durch Das Selbstobjekt (die Mutter) Defizite aufweist. Die Droge, der Rausch sind dann Versuche, diesen Mangel auszugleichen, in dem die Droge zum neuen Selbstobjekt wird, mit dem im Rausch die Verschmelzung gesucht wird (Rost 1987, 69f). Dies impliziert nun zweierlei: zum einen den Wunsch und die Phantasie, das Selbstobjekt, repräsentiert durch die Droge, zu beherrschen und zu kontrollieren, also frühkindliche Omnipotenzphantasien wiederherzustellen, auf der anderen Seite auch den Wunsch und die Option,  das eigene Selbst zu verlassen, seine Grenzen aufzulösen, zu verschmelzen mit dem All und der Ewigkeit, die Grenzen zwischen Leben und Tod auszutesten und damit den Tod zu relativieren – eben das Konzept der Transzendenz, das sich in Mystik und Religion, aber eben auch im rituellen Rausch finden lässt.
Erdheim schreibt: „Im Rausch fühlt sich das Subjekt oft allmächtig und zu allem fähig. Es sind wichtige Gefühle, die mit Potenz und Lebendigkeit assoziiert werden“ (2002, 121). Eine starke Triebkraft, die den Menschen zur Grenzüberschreitung bewegt, ist die Sexualität, womit Erdheim wieder den Bogen zur frühen Psychoanalyse schlägt. Jenseits aller Pathologie sind „die Omnipotenzphantasien ein mächtiger Impuls, vorgegebene Situationen zu verändern. Ihr Einfluss bei der Schaffung neuer Verhältnisse lässt sich in allen Kulturen nachweisen. Der Schamane, der mit seinen mythischen Reisen Grenzen überschreitet, bedient sich seiner Omnipotenzphantasien ebenso wie der Indianer, der sich auf seinen Schutzgeist beruft und seine Abstammung auf den mächtigen Adler oder Bären zurückführt.“ (Erdheim 2002, 123).
Die älteren Leser werden sich noch an die Schriften von Carlos Castaneda erinnern, dessen lebhafte und schon beim Lesen berauschende Beschreibung ritueller Drogenräusche bei den Medizinmännern der mexikanischen Huichol-Indianer und seine daraus gewonnenen Erkenntnisse in den siebziger Jahren Bestseller waren. Doch schon damals waren Castanedas Schriften nur noch eine Remineszenz an längst vergangene Zeiten, denn wie die Huichol vom Tourismus überschwemmt wurden und ihr Leben änderten, so ist das kultische, das kollektive Ritual des Rausches mit dem Ziel der Transzendenz aus unserer Kultur längst verschwunden.
Alle Völker dieser Erde kannten sie, diese Rituale, die Gegenstand der Sammlung „Rausch und Realität – Drogen im Kulturvergleich“ (1982) waren, und deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. Dennoch einige wenige Beispiele: hatten die Indianer Nordamerikas Meskalin und Peyote, so nutzten die Andenindianer das Coca, die sibirischen Vülker den Fliegenpilz, die Araber das Haschisch, die Perser das Opium – und wir Europäer den Alkohol. Eine im Vergleich zugegebenermaßen eher armselige Droge ohne halluzinogene Wirkung, aus historischen Gründen seit den alten Griechen und Römern jedoch die bei uns einzig legale, obwohl zugleich die toxischste mit den meisten Nebenwirkungen und Langzeitschäden. Doch auch ihr Gebrauch hat sich entritualisiert, ist dem beiläufigen, alltäglichen und vor allem individualisierten Konsum gewichen. Sucht ist meist ein individuelles Leiden, der Süchtige trinkt für sich allein, und, um an die weiter oben getroffene Unterscheidung zu erinnern: Sucht und Rausch sind streng zu unterscheiden. Der kollektive Rausch findet sich nur vereinzelt noch bei Festen, im Karneval, meinetwegen auch in den Besäufnissen traditioneller studentischer Verbindungen.
Die „Ästhetisierung des Rausches“, wie wir sie heute kennen, ist ein Kind der Romantik, wie Reiner Dieckhoff in seinem lesenswerten Aufsatz in „Rausch und Realität“ (1982) analysiert hat, der hier nur gestreift werden kann. Er arbeitet die Nähe des Rausches zum Traum hervor, wo ebenfalls Zeit und Raum, Normalität und Logik verlorengehen. „Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt“ schreibt Novalis 1850 (Dieckmann 1982, 694). Dieckmann erkennt in der Suche nach dem Rausch „Das grenzenlose Heimweh nach dem Ursprung, die Sehn-Sucht nach dem verlorenen Paradies“ (ebda.), eben die Verschmelzung mit der Natur, die Rückkehr in den Mutterleib, die frühe Symbiose.

Grenzerfahrung und Transzendenz

Doch kommen wir hier zurück auf die Suche nach Omnipotenz und Transzendenz im Rausch. Zumindest beim – nach Kohut – narzisstisch gestörten Rauschsucher geht es darum, die Verschmelzung mit dem verlorenen Selbstobjekt wiederherzustellen, zurückzukehren in den Mutterleib, die Todesnähe zu suchen, die Grenzen des Lebens auszutesten, letztlich natürlich nicht, um den Tod zu suchen, sondern in der Omnipotenzphantasie, ihn zu überwinden und zu beherrschen. In seiner Arbeit „Zur Psychodynamik des Todes in der Trunksucht – Versuch einer tiefenpsychologisch-anthropologischen Deutung“ (1993) hat Manfred Möhl diesem Gedanken ein ungeheuer komplexes Werk gewidmet. Auch hier geht es wieder um das Kippen des Rausches in die Sucht, denn natürlich, wen wird es wundern, ist der Tod nicht beherrschbar, nicht kontrollierbar, nicht überwindbar, zumindest nicht in unserer Realität, allenfalls in Mystik und Religion; der Süchtige sucht quasi einen individuellen Initiationsritus zu leben in einer Gesellschaft, die Rituale der Initiation, zur Erreichung von Ekstase nicht mehr kennt. Der Berauschte lebt also in einer permanenten Ambivalenz. Er sucht die Grenzerfahrung, die Todesnähe, nicht um zu sterben, sondern um den Tod zu beherrschen, seine Omnipotenzphantasien zu pflegen dass er stärker ist als dieser. Dieckhoff schreibt: „Man kann diese Rauschextase auch als einen vorweggenommenen Tod sehen. Für die Mystiker war die Todesnähe der Ekstase eine Grunderfahrung, was sie auch zu jeder Zeit mit der größten Selbstverständlichkeit ausgesprochen haben. >Sterbe weil ich noch nicht sterbe< ist das Leitmotiv einer leidenschaftlichen Christushymne der Therese von Avila.“ (ebda, 721). Oder wie Böllinger über die Todessehnsucht des Schriftstellers E. A. Poe schreibt, „in diesen Fällen ist der Rausch ein Versuch, nicht nur Todesangst  und Tod, sondern, scheinbar paradox, auch Lebensangst und Leben zu überwinden…“ (2002, 94).
Der Rausch ist immer eine Art von „Russischem Roulette“, die andauernde Ambivalenz, den Tod zu suchen und zugleich zu fürchten. Der Süchtige ist in einer permanenten Ambivalenz zwischen „gter“ und „böser Brust“, guten und schlechten inneren Objekten gefangen, wie ich dies wiederholt zu beschreiben versucht habe (Rost 1987, 2003, 2008). Die Droge ist ein überdeterminiertes, ambivalent besetztes Leibesobjekt, wird phantasiert als gutes, wärmendes und tröstendes Liebesobjekt, das jedoch oral-aggressiv, voller Wut und Haß verschlungen werden muß, so dass sie sich im Körperinnern mit den malignen Introjekten vermischt, ihre zerstörerischen Potenzen entfaltet und Körper und Seele schleichend vergiftet. Der Süchtige kämpft ständig darum, die Droge zu beherrschen, zu kontrollieren, und er wird diesen Kampf immer wieder verlieren; wie den Tod kann er auch die Droge nicht beherrschen. Er kann nur „kapitulieren“, seinen „Kontrollverlust“ eingestehen, um sich zu retten. Daher ist der Weg aus der Sucht nur möglich durch eine Befreiung aus dieser Ambivalenz durch die Errichtung einer psychischen Spaltung wie dies beispielhaft die Anonymen Alkoholiker schon 1938 in den „Zwölf Schritten“ entwickelt haben:
„1. Wir haben zugegeben, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr allein meistern konnten.
2. Wir gelangten zu der Überzeugung, dass nur eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.“ (Rost 1987, 186).
Doch schon wieder bin ich vom Rausch zur Sucht gelangt, und dies ist kein Zufall. Denn zwar geht in der Sucht die Rauschfähigkeit verloren, aber die wiederholte Suche nach dem Rausch ist die unvermeidbare, die notwendige Voraussetzung für die Sucht. In jeder Droge ist gewissermaßen die Ambivalenz gebunden. Jede Droge enthält das Potenzial zur Sucht, zu Zerstörung. Der geniale Schriftsteller und Drogenforscher Aldous Huxley, selbsterfahren mit allen seinerzeit bekannten Drogen, verwendete viele Jahre auf die Suche nach der idealen, der sozusagen nebenwirkungsfreien und nicht Sucht-bildenden Droge, dem „Soma“. Natürlich konnte er sie nicht finden, wird sie uns die pharmazeutische Industrie trotz aller Bemühungen niemals präsentieren können, und so sterben in Huxleys „Brave New World“ die künstlich gezeugten und aufgezogenen, vor allen Unbillen der Natur geschützten Menschen in einem glücklichen Dämmerzustand im Alter von etwa 50 Jahren.

Permissivität oder Prohibition?

In ihrer Verheißung und dem drohenden Unglück ist jede Droge eine materialisierte Ambivalenz. Wer dies nicht akzeptiert, kann weder den Rausch noch die Sucht verstehen. Und diese Ambivalenz spiegelt sich nicht nur im permanenten Kampf des Süchtigen mit der Droge, der den Tod sucht um das Leben zu finden, sondern auch im Umgang von Psychoanalyse wie der Gesellschaft mit Rausch und Drogen. Psychoanalytiker und Psychotherapeuten zeigen aufgrund dieser Ambivalenz einen schwierigen Umgang mit Süchtigen. Keine Patientengruppe hat es schwerer, einen Therapieplatz zu erhalten, denn der Abhängige ist als vermeintlicher „Lustsucher“ Opfer projektiver Gegenübertragungsphantasien. Spürt manchmal nicht auch der „normal“ trinkende Therapeut mit seiner gelegentlichen Suche nach Entspannung oder Rausch die Angst, in die Sucht zu kippen? In der etablierten Suchttherapie geht es darum, die Ambivalenz durch Kontrolle zu beherrschen, durch Fernhaltung aller Rauschmittel, von allem, was süchtig machen könnte und die therapeutische Potenz zu untergraben droht.
Und diese Ambivalenz spiegelt sich in der Gesellschaft. Am 9. 8. 2010 provozierte Peter Richter im Feuilleton der FAZ am Sonntag mit der These: „Dem Rauchverbot wird bald das Alkoholverbot folgen. Die politischen Anstrengungen dazu laufen schon und sind kaum aufzuhalten. Vom zwangsläufigen Verschwinden eines Giftes, das wir ein Kulturgut nennen“.


Sie mögen das nicht glauben?
„Eine Welt ohne Alkoholika können sich viele im Moment überhaupt nicht vorstellen. Ich übrigens auch nicht. Aber das ist kein Argument. Ich konnte mir auch eine Welt ohne Glühbirnen nicht vorstellen. Oder eine Welt, in der Fahrradhelme normal sind. Bereits in wenigen Jahren wird das nicht mehr nachvollziehbar sein. Noch weniger vorstellen konnte ich mir ein Rauchverbot beim Trinken; und schon jetzt, so kurze Zeit später, ist es ein regelrechter Schock, wenn in Österreich oder der Schweiz der Kneipenrauch nach einem greift wie ein Gespenst aus der Vergangenheit. An das Unvorstellbare gewöhnt man sich erstaunlich schnell. Die Verabschiedung des Alkohols aus der Alltagskultur wird vermutlich etwas länger dauern.“ (Richter 2010).
Und Richter legt nach in diesem sehr lesenswerten, im FAZ-Archiv im Internet zu findenden Artikel:
„Das Alkoholverbot wird >kommen< - mit der gleichen erbarmungslosen Unentrinnbarkeit, mit der, wie es immer heißt, >die Globalisierung kommt, ob wir das wollen oder nicht<. … Der Alkohol, heißt es, hat den Menschen in der Eiszeit erwärmt, gestärkt und sesshaft gemcht, er hat über Jahrtausende die Lebensmittel haltbarer und das Dasein erträglicher gemacht. Das alles muß er heute nicht mehr; wir haben Heizungen, Kühltruhen und eine Bundeskulturstiftung. Das Spirituelle und Urtümliche, das der Mensch im Alkoholkonsum aufsucht, ist damit ein Atavismus. Wer Abenteuer sucht, kann nach Afghanistan gehen. Es kann kein Recht auf Rausch geben, außer man schließt, wie bei Extremsportarten, Zusatzversicherungen ab.“ (ebda. 2010).
Will Richter der Prohibition das Wort reden? Ganz im Gegenteil, es handelt sich hier um eine Persiflage des Kontroll- und Regulierungswahnes unserer Politiker, die aber droht, tatsächlich irgendwann zu einer Realsatire zu werden. Die Alkoholprohibition in den dreißiger Jahren in den USA war eine Katastrophe, die Schwarzmarkt, Kriminalität und die Macht der Mafia stärkte. Die gleiche Katastrophe ist heute die Prohibition von Cannabis, Opiaten und Kokain. Sie schafft Verbrecherkartelle, Gewalt und Terror, sorgt dafür, dass jährlich hunderte Milliarden von Dollars und Euros in die Kanäle krimineller Organisationen fließen, diese stärken, und den Staaten zig Milliarden von Steuergeldern entziehen, mit denen viel Nützliches geleistet werden könnte. Drogenpolitik ist der Ausdruck der Ambivalenz, die im Rausch, in der Droge gebunden ist, von Ängsten, Projektionen und historischen Traditionen; sie entbehrt jeder Logik und ist von keinerlei fachlicher Kompetenz beleckt. Kein einigermaßen informierter und intelligenter Mensch wird ernsthaft annehmen, dass sich der Rausch verbieten lassen wird; zu tief ist er in unseren existentiellen Wünschen und Sehnsüchten verankert und wird uns daher immer wieder nach Drogen suchen lassen, die ein Rauscherleben ermöglichen. Wie sich der Süchtige in seinem unweigerlich zur Niederlage verurteilten einsamen Kampf um die Kontrolle seines Rauschmittelkonsums bemüht, suchen Politik und Gesellschaft kollektiv Sucht und Rausch zu kontrollieren – ebenfalls mit der unweigerlichen Implikation des Scheiterns. Besonders antagonistisch: das Verbot der Halluzinogene, klassischer Rauschmittel, potent bei der Bewußtseinsbeeinflussung und im Rauscherleben, aber praktisch ohne Suchtgefahr: Meskalin, Peyote, Psilocybin und last but not least das LSD. Sie fristen, nach ihrer Blüte in der Zeit der Hippiebewegung, dem Aufbruchsgefühl der Nach-68-er Jahre heute eher ein Schattendasein, ist der durch sie erzeugte Rausch zwar intensiv und produktiv, daber auch anstrengend. Unter dem Eindruck  dieser Zeit, 1970, schrieb der damals schon in die Jahre gekommene Philosoph, Literat, Biologe und „Drogenguru“ Ernst Jünger – der häufige Gebrauch von Halluzinogenen scheint ihm übrigens ein wahrhaft biblisches Alter von knapp 104 Jahren beschert zu haben:


„Die Phantastica finden also im Abendland eine esoterische Aufnahme. Es rankt sich eine eigene Literatur um sie, die sich von der frühen Romantik bis zum Fin de siècle verfolgen lässt. Ein Hauch des Dunklen, Heimlich-Unheimlichen umwittert den Kundigen. Es ist eigentlich kein Laster, dem er frönt, auch kein Verbrechen, zu dem er sich hinreißen lässt. Eher ist es ein Raub an der Gesellschaft, der verübt und verübelt wird – ein Raub, dessen extremste Form der Selbstmord ist. Man ist der Gesellschaft müde – so stößt man mit leichtem Boot aus dem Gewimmel der Häfen ab … Übrigens gewährt die Einsamkeit an sich bereits ein Gefühl, das dem Rausch ähnelt…“ (1970, in 1982, 1356f).
Das Hauptziel des Rausches bleibt das Erleben von Transzendenz, womit der Rausch eine dem religiösen Erleben analoge Funktion zukommt (Bruns 2002, 96). Die Phantastica, die Halluzinogene bleiben damit die Rauschmittel per se. Doch führt ihr Gebrauch heute ein Mauerblümchendasein, weil zu erschöpfend. Auch in der Psychotherapie konnten sie sich nicht durchsetzen, obwohl zeitweise und durchaus erfolgreich eingesetzt, etwa in Göttingen von dem später durch das „Katathyme Bilderleben“ bekannt gewordenen Hans-Karl Leuner in den fünfziger Jahren bis 1971 in der von ihm begründeten „psycholytischen Therapie“ oder dem brillanten tschechisch-amerikanischen Forscher und Therapeuten Stanislav Grof (1978, 1983). Es waren nicht etwa Misserfolge oder süchtige Entgleisungen, die der Psychotherapie unter LSD das Genick brachen, sondern gesellschaftliche Ächtung und die Unmöglichkeit, den LSD-Rausch in das 50-Minuten Setting der Regelpsychotherapie einzuzwängen.

Rauschmittel und Politik

Um den vorigen Faden wieder aufzugreifen: die hinsichtlich ihres Abhängigkeitspotentials wenig gefährlichen, bezüglich des Rausches aber potenten Halluzinogene sind nicht mehr zeitgemäß. Dabei gebe ich natürlich zu, dass diese für uns auch ein Fremdkörper sind, denn jede Gesellschaft hat eben ihre spezifischen Drogen, und die Erlernung des Umgangs mit einer solchen Droge gehört zu den Sozialisationsleistungen einer Kultur. So lernen wir seit Jahrtausenden, mit dem Alkohol umzugehen. Die nordamerikanischen Indianer konnten zwar – anders als wir – mit halluzinogenen Pilzen umgehen, kannten aber nicht den Alkohol. Ihn großzügig zu verteilen war ein perfides Mittel der europäischen Siedler zur Ausrottung der Indianer. Zwecks Unterwanderung und Zerstörung des einst zumindest wirtschaftlich und kulturell mächtigen chinesischen Reiches überschwemmten die Engländer mittels des „Opiumkrieges“ China zwangsweise mit dem seiner Kultur fremden Opium – mit verheerenden, von den britischen Aggressoren aber durchaus gewünschten Folgen. Die Implementierung kulturfremder Drogen war stets ein machtpolitisches Instrument. „Denn in Wahrheit ist nicht der Rausch das Problem, sondern der Verlust seiner Verankerung in einem Kultursystem was zu Unkontrolliertheit, Vermassung und Verflachung führt.“ (Koller 2005, 18).
Doch wir leben heute im Zeitalter der Globalisierung, was eben auch heißt, ich kann jedwede Droge, nach der mir gelüstet, jederzeit und an jedem Ort bekommen, vielleicht mit mehr oder weniger großem Aufwand, der jedoch für den Süchtigen kein Hindernis darstellt. Dies führt Prohibition und Kontrolle ad absurdum, doch wie gesagt: der Kontrollzwang ist in der in der Rauschdroge gebundenen Ambivalenz angelegt. Wir haben bisher nur von den klassischen, den „natürlichen“ Drogen gesprochen. Es kommt natürlich hinzu, dass wir inzwischen bald wöchentlich mit neuen, synthetischen Drogen konfrontiert werden, so dass selbst die Experten längst den Überblick verloren haben, was alles auf dem Markt ist und die Politik den immer neuen „Kräutermischungen“ und „Badesalzen“ mit ständig neuen Verboten hinterher hechelt, eine vergebliche Liebesmüh. Es ist ein Markt entstanden, der bedient werden muß, und wo natürlich auch die Industrie eifrig mitmischt, nicht erst seit heute. Vor bald hundert Jahren wurde ja bereits das Heroin als nicht süchtig machende Droge zwecks Entzugs des Opiums auf den Markt geworfen, und heute haben wir die noch potenteren Hydromorhine, und jede Menge Substitutionsmittel und Benzodiazepine und Psychopharmaka und … Auch wenn es auf den Packungsbeilagen natürlich anders steht, appellieren alle diese Medikamente an unsere Sehnsucht nach Rausch – bei angeblich gleichzeitig möglicher Kontrolle. Doch die meisten dieser industriell hergestellten Drogen haben eines gemeinsam: irgendwie bieten sie nur einen armseligen Rausch; sie sind eben nur Substitut ein kümmerlicher Ersatz des „klassischen Rausches“. Ich zitiere hier nochmals Ernst Jünger mit seiner lebendigen Sprache:
„Der neue Weltstil bezieht auch Droge und Rausch in sich ein. Der große Strom der anregenden und betäubenden Pharmaka fließt weiter, verbreitert und beschleunigt sich sogar. Die Grenze verwischt sich, an der sie hier der Gesundheit, dort dem Vergnügen dienen, bis sie unentbehrlich geworden sind. Inmitten der Arbeitswelt und ihrer Spannung werden sie vielen zur Nervenkost. Von der Massendrogierung kann man in den pharmazeutischen Fabriken eine Vorstellung gewinnen angesichts der Zentrifugen, die in schneller Folge Tabletten herausschleudern. Das vereinigt sich zu vielfarbigen Flüssen, die sich wiederum verzweigen bis in die entlegensten Dörfer und Haushaltungen. Auch hier wird die Ambivalenz insofern spürbar, als die Chemie sich fortwährend an die Grenze herantastet, an der das Heilmittel euphorische Wirkungen abspaltet. Dort kommt es zu großem Konsum. Die Tabuisierung durch das Gesetz bleibt im Kielwasser. …Damit ist der Abschnitt des langen Marsches erreicht, an dem neue Bedürfnisse erwachen, die mit der Titanenwelt in Einklang stehen. Das erklärt den Übergang zu jenen Drogen, die man >Psychopharmaka< nennt.“ (Jünger in 1982, 1357f).

„Kick“ anstelle von Rausch

Dass es mit der Befriedigung der Sucht allein nicht getan ist, zeigt eindrücklich die Drogentherapie, die sich ja seit vielen Jahren des Mittels der Substitution bedient. Auffällig ist dabei der immense Anteil der sogenannten „Beigebraucher“, also jener Süchtigen, die sich zusätzlich zum Methadon mit Amphetaminen, Kokain oder Benzos versorgen, um statt eines gleichbleibenden Gefühls der Ruhe und des sich-abgeschottet-fühlens einen Rausch, oder nach neuerem Sprachgebrauch, einen Kick zu erleben. Dies gilt übrigens auch für solche Junkies, die das Privileg einer direkten Heroinvergabe genießen. Auch hier fallen nicht wenige Patienten heraus, weil sie den Beigebrauch, den „Kick“ des illegalen Marktes suchen. Vielleicht ist der „Kick“ überhaupt die moderne Form des Rausches, angemessen unserer modernen Zeit, schnell und so leicht wie möglich zu erreichen und nur Sekunden während: beim Glücksspiel, im Internet, beim Anschauen von Action- oder Horrorfilmen, Hauptsache schnell und folgenlos zu erreichen, konsequenzlos und immer wieder aufs Neue. Denn, wie Gelpke skeptisch schreibt:
„Der Rausch besitzt im funktionalistischen Getriebe der modernen westlichen Gesellschaft keinerlei Eigenwert; weder wird er in einem geistigen Sinn bejaht und gedeutet, noch hat man >offiziell< Verwendung für jene Lebenswerte, mit denen der Rausch (genau wie übrigens auch die Erotik) in unmittelbarer Beziehung steht, nämlich: schöpferische Phantasie, Muße, Meditation, Inspiration, Innenschau, Sensibilität, magische und mystische Fähigkeiten, Einsichten und Eingebungen künstlerischer, philosophischer und religiöser Art.“ (2008, 154).
Aber die Sehnsucht nach dem Ausbrechen aus den Normen, das Bedürfnis nach Rausch bleibt. „Krieg, Börse, Musik, Sport. Das sind nur einige wenige Ausschnitte aus der Welt, die nicht so sicher strukturiert und geordnet ist, wie sie es zu sein vorgibt, Überall hinter den Fassaden der vorgegebenen Abläufe wartet das Rausch- und Risikohafte –und es wird gesucht! Denn je steriler und vorhersehbarer, je enger und kälter unsere Lebensumwelt wird, um so mehr bricht die Sehnsucht nach dem Archaischen, nach dem ganz Anderen, dem Außeralltäglichen auf.“ (Koller 2005, 16).
Und somit scheint neben dem Versuch zur Kontrolle des Rausches ein zweites Instrument zu geben, das man verhaltenstherapeutisch als das Instrument des „Flooding“ bezeichnen könnte: eine ungeheure Menge an Surrogaten für den Rausch, die uns vorgaukeln, diesen doch ohne Reue und gesellschaftlich anerkannt genießen zu können. Dies beginnt mit der kollektiven Partizipation am Rausch des Sporterlebens: Fußball etwa, inzwischen statt Sport zum Milliardengeschäft heruntergekommen, wird als kollektives Rauscherlebnis in der Masse zelebriert, wo die Stadien nicht ausreichen, auf der Straße oder beim „Public Viewing“, notfalls vor dem Fernseher partizipierend. Mit immer neuen Extremsportarten, möglichst für alle, dem Kick der Gefahr, dem Rausch des Extremkletterns, dem Bungeespringen, einem teilnahmsvollen und zugleich wohligen Schauer, wenn sich ein Michael Schumacher beim Skifahren den Schädel bricht. Immens hochstilisierte Musik- und Popkonzerte, die den Rausch des kollektiven Erlebnis in der Masse bieten sollen. Wir haben Glücksspiele, die Kick, Rausch und Niederlage in kürzester Zeit am Automaten bieten, Computerspiele, die in eine Abhängigkeit führen können, an die ich zunächst selbst nicht glauben wollte, bis ich den ersten Patienten vor mir hatte, der sich mittels extremen Onlinespiels - bis zu 20 Stunden täglich - micht nur psychisch und finanziell, sondern sogar körperlich total ruiniert hatte.
Und damit wären wir auch beim aktuell neuesten Medium, dem Internet. Es verheißt uns ebenfalls neue Mittel zur Suche von Kick und Rausch. Und hier schließt sich plötzlich der Bogen zur „Ursucht“ der frühen Psychoanalyse, der Masturbation, dem Orgasmus, der ja auch nur kurz und in aller Regel folgenlos bleibt. Ist es nicht konsequent, dass, erst seit wenigen Jahren, dem 2006 gegründeten „Youporn“ nachfolgend, tausende von Portalen mit einer Welle von Internetpornographie einen rasanten Siegeszug antraten – immerhin die am Netz am häufigsten aufgerufenen Seiten - uns jetzt in Bild und Ton unzählige Orgasmen präsentieren, wie ich es an anderer Stelle in dem literarisch bearbeiteten Fallbeispiel „Eliza im Netz“ (Rost  2009) ausführlich dargestellt habe?
„Heute gab es im Internet eine Art Wettbewerb bezüglich der Authentizität und Intensität, betreffs der Heftigkeit des erlebten Orgasmus, aufgenommen in Bild und Ton, als Ganzkörper- oder Detailaufnahme des Genitales, verbunden mit der Aufforderung zum Raten nach Schulnoten: wer bietet den authentischsten, den ultimativen Orgasmus, und verschafft dem Betrachter damit auch den seinigen, den besten Kick? Exhibitionismus und Voyeurismus, früher als Perversionen gescholten, waren ein Stück Alltagskultur geworden.“ (Rost 2009, 131f).
Der Rausch ist letztlich zum Kick heruntergekommen, und dieser ist inflationär geworden, überall abrufbar, in Nachrichten, Filmen, dem Netz… Dies ist die Strategie des „Flooding“, des immer schneller, allseits verfügbaren, scheinbar konsequenz- und folgenlosen Kicks, des „Kurzrausches“, den uns Internet und Medien zu bieten suchen. Wie die Substitution in der Drogentherapie ist dieser „Kick“ eigentlich nur ein armseliger Ersatz des ursprünglichen Rausches, also statt Kontrolle in der Prohibition seine Verlagerung und Substitution. Ich möchte prophezeien, dass beides vergebliche Versuche bleiben werden. Die menschliche Suche nach Rausch, nach Ekstase und Transzendenz, nach Auseinandersetzung mit und Sehnsucht nach Überwindung des Todes wird sich weder verbieten noch ersetzen lassen. Diese Sehnsucht ist angelegt in unserer menschlichen Existenz, seit Adam und Eva den Apfel vom Baum der Erkenntnis aßen und die Menschen sich ihrer Sterblichkeit bewusst wurden. Die Auseinandersetzung mit dieser Sehn-Sucht und den damit heraufbeschworenen existentiellen Ängsten und Fragen hat im Laufe der Geschichte Millionen und Abermillionen Menschen den Sucht-Tod beschert; aber dennoch: der Mensch wird niemals aufhören zu suchen.

 

Literatur

 

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